Erschienen am 03.06.2019 in der Glinderzeitung / Barsbüttel/Stapelfeld (bro)
Mit dem geplanten Abriss der alten Müllverbrennungsanlage (MVA) verliert Stapelfeld eine Art Wahrzeichen: Den 110 Meter hohen MVA-Schorstein, den täglich unter anderem Hunderttausende Autofahrer von der nahen Autobahn 1 sehen können. Mitglieder der Wirtschaftli- chen Vereinigung Barsbüttel in- formierten sich kürzlich vor Ort über den Stand der Planungen. Sie wollten wissen, „was in Zu- kunft mit der MVA Stapelfeld passiert“, sagte der Vorsitzende Jan Meißner. „Politik und Wirt- schaft in Barsbüttel machen sich auch Gedanken darüber, ob Abfallentsorgung und Umweltschutz in der Region weiter gut funktionieren“, fügte er hinzu.
MVA-Geschäftsführer Mor- ton Holpert war gern bereit, Fra- gen der Gäste zu beantworten. Er freute sich sichtlich darüber, die Zukunft der MVA Stapelfeld aufzuzeigen, da in der Vergan- genheit so manche Nachricht aufgetaucht sei, die ein Ende der Anlage signalisierte. „Wir kön- nen zum jetzigen Zeitpunkt schon sagen, dass wir Mitte des Jahres 2022 eine neue Müllver- brennungsanlage in Betrieb neh- men werden“, verkündete Hol- pert. Er wies nicht ohne Stolz daraufhin, dass der Baubeginn noch für dieses Jahr geplant ist.
Nach einem kurzen Testlauf soll die neue Anlage Mitte 2022 in Betrieb gehen. Anschließend wird die 1979 eröffnete „Mülle“ abgebaut. Ein paralleler Betrieb ist nicht geplant“, sagte der MVA-Geschäftsführer.
Der Schornstein des neuen Müllkraftheizwerks wird mit ei- ner Höhe von rund 63 Metern nur etwa halb so hoch sein wie jener der bestehenden Anlage. Die MVA Stapelfeld hat als Betreiber keinen Einfluss auf die Schorn- steinhöhe. „Moderne Technik wird auch die MVA-Abgase rei- nigen“, betont Morton Holpert. Er verspricht, der aktuell im Ver- gleich sehr hohe Standard der Rauchgasreinigung werde bei- behalten. So würden die gesetzlichen Anforderungen sowie die weitaus schärferen Genehmigungswerte an die Rauchgasreinigung in Zukunft deutlich über- schritten. Bei den jährlichen Kontrollen liege die MVA Stapelfeld in allen Bereichen (unter anderem Staub, Chlor- und Fluorwasserstoff, Stickoxyde) klar unter den erlaubten Werten, be- tonte der Geschäftsführer.
Beijing Enterprises, ein chinesisches Kommunalunternehmen mit Sitz in Peking, ist seit 2016 Eigentümer der EEW- Gruppe und hat auch die MVA Stapelfeld übernommen. Damit sei, die MVA-Stapelfeld – salopp gesagt – eine Außenstelle der Stadtwerke Peking.